Das große DJ-ABC (Part I)

10. November 2011

Unendliche Weiten: das DJ-Universum ist gewaltig. Und es expandiert jeden Tag mit neuen Begriffen, Slangs etc. Vor allem Anfänger haben oft Schwierigkeiten, mitzureden, wenn gestandene DJs unter einander einen Schlagabtausch haben und plötzlich Wörter um die Ohren knallen, die irgendwie vertraut klingen aber nicht im Mindesten bekannt sind.

Wir helfen deinem DJ-Allgemeinwissen auf die Sprünge und hoffen, dass die erfahreneren DJs ihr Wissen mit uns teilen und das ABC ergänzen, wenn wir einen Begriff vergessen haben sollten.

A

ADAT
ADAT ist bezeichnet zum einen die von der Firma Alensis erfundene Möglichkeit, mithilfe von S-VHS Kasetten mehrspurige digitale Tracks aufzunehmen und zum anderen eine Audioschnittstelle zur Übertragung von Audiosignalen. Während die Aufnahmemethode heute weitgehend veraltet ist, erfreut sich die Audioschnittstelle noch großer Beliebtheit. ADAT ist die Abkürzung für Alesis Digital Audio Tape.

AES
Kommt von Audio Engineering Society und ist eine Bezeichnung für die Spezifikation der Schnittstelle zur Übertragung digitaler oder Mono-Audiosignale. Im Moment wird nach der AES3 genormt. Die Bezeichnung wird vor allem in professionellen Tonstudios benutzt – oder von wichtigtuerischen DJs. ;-)

ALPS-Fader
ALPS-Fader sind besonders langlebige Mischpult-Fader der Firma ALPS ALPS ELECTRIC CO.

Ambience
Als Musikrichtung: Ambience oder Ambient Musik ist ein Stil, bei dem der Beat stark in den Hintergrund rutscht und dagegen langgezogene Klänge im Vordergrund stehen. Ambient ist vor allem dann wertvoll, wenn man die Musik hört, während man vordergründig etwas anderes macht.
In der Tontechnik: Hier nennt man Ambience den Effekt, den bestimmte Räumlichkeiten auf in ihnen gespielte Klänge haben. So kann sich ein Musikstück, das im Freien gespielt wird, komplett anders anhören als im Proberaum.

Amp
Das Kurzwort für Amplifier (Verstärker). Den benutzen DJs, um Audiosignale stärker bzw. lauter zu machen.

Amplitude
Musik entsteht in Schwingungen. Diese Schwingungen verlaufen um eine “Nulllinie” herum. Am höchsten oder niedrigsten Punkt – also an den Stellen der höchsten Ausprägung einer Schwingung – spricht man von der Amplitude. Auch Volume genannt.

Analog
Als Analogsignal bezeichnet man ein Audiosignal, das zwischen seinem Minimum und Maximum kontinuierlich (stufenlos) jeden Wert annehmen kann, den man ihm zuteilt.

Analog-Digital-Umsetzer
Auch ADU genannt setzt analoge Audiosignale in digitale um. Gebräuchlich sind verschiedene ADUs: der Stufenweise Umsetzer (Zählverfahren), der Single-Slope-Umsetzer (Sägezahn-/Einrampenverfahren), der Dual- und Quadslope-Umsetzer (Mehrrampenverfahren), der Ladungsbilanz-Umsetzer sowie verschiedene Rückgekoppelte Umsetzer (Serielles Verfahren) und Flash-Umsetzer (Paralleles Verfahren)

Anti-Skating
Die Anti-Skating Einrichtung braucht man, damit die Nadel nicht in der Mitte der Platte ungewollt zwischen den Rillen hüpft. Durch das Anti-Skating wird die Kraft, die im Inneren auf den Tonarm drückt, ausgeglichen.

Assign
Zu deutsch: zuordnen. Es ist ein Befehl, mit dem du an welcher Stelle welche Tonausgabe stattfindet.

Attack
Zu deutsch: attackieren, angreifen. Bezeichnet die Rate der Lautstärke, mit der ein Sound beginnt oder lauter wird.

Attenuation
Zu deutsch: Abdämpfung. Bedeutet, dass man ein Audiosignal schwächer stellt.

Automatic Turntable
Ein Turntable, dass digital bestimmte Prozesse automatisieren kann – z.B. “Return” oder “Cueing”.

Aux
Von Auxiliary (Helfer, Zusatz). Bezeichnet einen meist hochpegeligen universellen Ausgang.

Aux Return
Kurz für “Auxiliary Return”. Man spricht dabei von einer Kontrollmöglichkeit (meistens am Mixer), mit der man “returning” (wiederkehrende) Signale einstellen kann.

Aux Send
Kurz für “Auxiliary Send”. Mit dieser Kontrolloption kann man die (z.B. an den Amp) ausgehenden Signale einstellen.

Auxiliary Equipment
Bezeichnet Hilfsmittel wie Effekte oder Kontrollinstrumente, die in den Mixer integriert werden können.

B

B-boying
Das Ursprüngliche Wort für Breakdance. B-Boys steht dabei für Break Boys – eine Umschreibung dafür, dass die Tänzer zu den “Breaks” der Songs tanzen.

Balance Control
Eine Kontrolloption des Mixers, die die Balance zwischen links und rechts im Stereoprogramm einstellen lässt.

Bandwidth – Bandbreite
Der Frequenzbereich, in dem ein Gerät (Amp, Kopfhöhrer, …) agieren kann.

Bass
Vom Bass (auf englisch “Bäis” ausgesprochen) spricht man für gewöhnlich, wenn ein Instrument 250Hz im Schnitt dauerhaft unterschreitet. Am ehesten assoziieren alle Menschen Bass mit dem elektrischen Gitarrenbass oder mit den Kick Drums.

Battle
Ein Battle (Kampf) im DJ-Slang steht für ein friedliches Kräftemessen von DJs untereinander – häufig gibt es in den Battles auch Preise oder zumindest Ehre zu gewinnen.

Beat
Der Beat (Schlag) ist der Puls der Musik. Es ist ein regelmäßig wiederkehrendes, gleichmäßiges Element, das den Rhythmus und die Schnelligkeit des Songs vorgibt.

Beat Counter
Mit diesem Instrument kann man ermitteln, wie schnell ein Musikstück ist.

Beat Juggling
Bei dieser Mix-Technik mischt man zwei Beats oder Tracks untereinander, sodass ein komlexerer und interessanterer neuer Song entsteht. Oder man mischt zweimal das gleiche Stück mit einer winzigen Verzögerung, sodass sich die Basslinie doppelt.

Beatmatching oder Beat Mixing
Diese Mix-Technik lässt zwei verschiedene Songs miteinander verschmelzen, indem der DJ die beiden Stücke von der Geschwindigkeit und vom Beat aneinander anpasst, sodass ein Übergang gar nicht oder kaum auffällt.

Beats Per Minute (BPM)
Die Anzahl der Schläge oder Zähleinheiten pro Minute, die das Tempo des Lieds angeben. Zum Vergleich: ein gewöhnliches Hip-Hop-Stück hat 70 BPM, während ein Speedcore-Song oftmals über 300 hat.

Bit
Kommt von “binary digit” und ist die kleinste Einheit des Binärcodes (der auf 0 und 1 basiert). 8Bit sind dabei 1 Byte.

Boost
Ein Teil des Songs wird “geboostet” (verstärkt), wenn er besonders hervorgehoben oder lauter gedreht wird.

Brake
Bei einem Brake (Bremse) lässt man den Plattenteller entweder langsam an- oder auslaufen.

C

Center Frequency
Die Zenterfrequenz oder Center Frequenzy ist die, der von der Lautstärke oder Wichtigkeit her die meiste Aufmerksamkeit zuteil wird. In einem Soulsong wäre das beispielsweise der Gesang.

Channel
Bei einem Channel spricht man von einem Inputmodul oder Sektor, das man einzeln kontrollieren kann.

Chinch (RCA)
Ein Chinch ist eine ungenormte Steckverbindung.

Clip (clipping)
Wenn ein Audiosignal so weit überlastet wird, dass die Tonwelle dabei “distorted” (zerstört) wird, spricht man von einem Clip.

Compressor
Ein Gerät oder Programm, das die Schwankungen des Audiosignals im Rahmen hält.

Controller
Das Gerät, mit dem du andere Geräte kontrollieren kannst. Der bekannteste Controller ist die Fernbedienung.

CPU
Wird meistens nur “Prozessor” genannt und ist die zentrale Verarbeitungseinheit (ZVE) eines Computers.

Crash Mix
Beim Crash Mix folgt ganz abrupt ein Track dem anderen – ganz ohne Übergänge.

Crossfader
Der Crossfader ermöglicht dem DJ, einen Track auszufaden, während er einen anderen einfaded.

Crosstalk
Ein ungewolltes “Leck” in den Audiokanälen. Ein Audiosignal “fließt” dabei in ein anderes ein.

Cue Point
Ist der Start-Punkt des Liedes, den der DJ nach seinem Belieben festlegen kann.

Cut
1.) Ein Lied hört lautlos gemacht oder ausgestellt.
2.) Ein bestimmter Teil eines Liedes (Basslinie, der Refrain etc.) wird herausgeschnitten.
3.) Ein Bereich des Liedes wird mithilfe des Equalizers gedämpft.

CC 2.0 by uair01

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