3 simple Gründe, DJ Marketing ernst zu nehmen

Der durchschnittliche (Möchtegern-)Deejay von nebenan verbringt meiner vorsichtigen Schätzung nach zwei bis drei Stunden täglich bei Myspace, Facebook, Twitter und sonstigen Social Networks. Wieso? Um sich selbst zu vermarkten. Professionelle Selbstvermarktung für Deejays allerdings sieht anders aus! Du kannst doch nicht ernsthaft erwarten, dass sich jemand für dich interessiert, nur weil du täglich den (unveränderten, immer gleich lautenden) Link zu deinem Liveset, Mix oder gar Album in den oben genannten Netzwerken verschickst. Die Menschen werden sehr schnell werbeblind…

Dein Problem: Du bist zu „08/15“

Ich habe mich im nachfolgenden Bild an einer Art Comiczeichnung versucht – natürlich ist dieser erste Versuch miserabel, aber irgendwie kommt trotzdem das rüber, was ich ausdrücken möchte ;-)

DJ Selbstvermarktungsfehler

Falls du dich auf dem Bild wiederfindest, steckst du womöglich (aus Sicht des professionellen Marketings) in der Sch***e: Du bist ein ganz normaler Typ, der versucht, sich selbst zu verkaufen. Leider interessiert sich niemand für „08/15“-Produkte, auch nicht, wenn du so ein hübsches Baseballcap trägst…

Deejay „08/15“

Nur weil manche DJs und DJanes Multimillionäre und Superstars sind, heißt das nicht, dass sie dir geistig, körperlich oder sonstwie überlegen sind! Es bedeutet jedoch, dass sie besondere Menschen und gleichzeitig besondere Produkte sind, die sich besonders kleiden, die besondere Dinge twittern, die besonders gern in großen Clubs auflegen oder einfach nur besonders extravagant in den Medien erscheinen.

Kurz gesagt: Sie sind das Gegenteil vom Deejay „08/15“. Ob sie Talent haben oder musikalische Vollidioten sind, spielt keine Rolle, denn das Publikum will besondere Menschen sehen und eben diese (oftmals fälschlich Künstler genannten) Leute anhimmeln.

Bist du besonders genug, um angehimmelt zu werden?

Mix „08/15“

Manche Deejays sehen nicht besonders aus und sind auch sonst eher langweilig bzw. nicht interessant genug, um in den Medien gehypt zu werden – manche von ihnen sind allerdings äußerst talentiert und kreieren einen Hit nach dem anderen. Ihre Livesets werden tausendfach bei Myspace angeklickt und schließlich werden auch diese Mauerblümchen des digitalen Musikentertainment-Business (peinlicher Neologismus!) für Clubs gebucht.

Haben deine Kreationen das, was sie von den Millionen schlechten Kreationen unterscheidet? Hat beispielsweise dein neuster Mix das, was ihn vom Mix „08/15“ unterscheidet?

Marketing „08/15“

Dieser letzte Punkt könnte sehr umfangreich werden, deshalb versuche ich mich an einer kurzen und prägnanten Liste, die du im Kopf abhaken kannst.

  • Wiederhole deine Botschaft – jedoch nicht 10x pro Stunde
  • Promote dein Produkt – variiere deine Botschaft
  • Nutze die „Social Networks“ – jedoch nicht ausschließlich für dein Produkt
  • Betreibe Teamwork – mach dich nicht von Facebook & Co. abhängig
  • Lerne deine Werkzeuge kennen – lerne reale Menschen kennen
  • Die Menschen könnten dein Publikum sein – gib ihnen Gründe, dich anzuhimmeln

Wahrscheinlich bist du (wie bereits oben vermutet) in den Netzwerken sehr aktiv. Das ist sicherlich eine gute Idee; Achte jedoch darauf, dass du diese Liste nicht mehr vergisst. Außerdem darfst du nicht vergessen, dass die Leute „da draußen“ es lieben, Produkte zu konsumieren.

Wenn es deine Produkte sein sollen, darfst du nicht mit roten Buchstaben „08/15“ draufschreiben!