DJ Tipps: Wie viele Genres verträgt dein Mix?

DJs & DJanes verzweifeln oft an der Frage: Wie viele Genres verträgt mein Mix? – Als Ratgeber für Deejays möchte ich euch diese Frage gern ausführlich beantworten. Allerdings ist das Prinzip sehr einfach: Es kommt nämlich nur darauf an, in welcher Umgebung du auflegst. Aus dem „Environment“ ergibt sich eine logische Überlegung, die du im folgenden Artikel kennen lernst.

Vorüberlegung: Genres gekonnt mixen

Um auf einer beliebigen Party nicht als Idiot dazustehen, wenn du aufgefordert wirst, den Musikstil zu variieren, ist es wichtig, dass du bereits weißt, wie man Platten mixt. In 95% aller Fälle entstehen Fehler nur dann, wenn Genres vermischt werden sollen; das liegt daran, dass beispielsweise House und Psytrance von der Geschwindigkeit nicht zusammenpassen! Du kannst also nicht einfach nach Fukkk Offf – Rock, Paper, Scissors das ultraschnelle Hush Mush von Infected Mushroom auflegen…

Diese Vorüberlegungen solltest du bereits gemacht haben und die Anpassung der Geschwindigkeit aus dem „Eff-Eff“ beherrschen. Wenn das nicht der Fall ist, dann solltest du nicht weiterlesen, sondern erst einmal lernen, wie man Platten mixt.

Auf privaten Parties auflegen

Auf einer inoffiziellen Veranstaltung mit weniger als 100 Gästen werden – der entsprechende Alkoholpegel wird gegen 12:00 bis 02:00 Uhr erreicht sein! – unweigerlich eine oder mehrere Anfragen kommen, die dich als DJ oder DJane dazu auffordern, „mal etwas anderes zu spielen“.

Unerfahrene Deejays bekommen es dann oft mit der Angst zu tun, weil sie denken, dass sie Mist gebaut haben. Sie fürchten ihr Gesicht zu verlieren. Du brauchst das jedoch nicht zu denken, denn es ist nur natürlich, dass auf einer Nicht-Themenparty verschiedene „Geschmacksrichtungen“ aufeinander treffen, sprich: Verschiedene Menschen wollen verschiedene Musik hören.

Da du allerdings auf privaten Parties meist garnicht oder nur geringfügig bezahlt wirst, empfehle ich, dass du das auflegst, was der Masse (und dir selbst!) gefällt. Du kannst (und willst) nicht jeden einzelnen speziellen Wunsch befriedigen! Du solltest deshalb lieber die Genres spielen, bei denen du dich 1. sicher fühlst und 2. spürst, dass diese Musikrichtung(en) wenigstens 60-70% der anwesenden Gäste gefällt.

Das erkennst du bei elektronischer Musik meist daran, dass die Menschen sich unverkennbar zu (imaginären) Takten, Bässen, etc. bewegen. Diejenigen, die sehr von sich überzeugt sind, nennen das dann „tanzen“ ;-)

Wenn also getanzt wird und die Menschen zumindest im Takt mitwippen, während sie Bierglas und Zigarette umklammern, machst du alles richtig. Es gibt keinen Grund, auf den Spezialwunsch alá „Tom Jones“ einzugehen, nur weil eine aufdringliche und stark angetrunkene Mademoiselle das wünscht.

DIE Partymusik ist momentan House, Techno und Minimal in allen Variationen. Da sich in diesen Genres auch die Geschwindigkeiten recht ähnlich sind (je nach Subgenre natürlich), dürfte das Mixen nicht allzu schwer fallen…

Im Club auflegen

Eigentlich muss ich diesen Punkt nicht erklären, da man in Clubs stets für ein bestimmtes Genre gebucht wird. Es ist sehr, sehr selten, dass ein Clubbetreiber dir freie Hand lässt.

Wenn du also für House gebucht wirst und der Club seit 20 Jahren ausschließlich House spielt, dann empfehle ich, diesen Trend weiterhin zu verfolgen und nicht aus einer Laune heraus (oder durch ein hübsches Groupiemädchen dazu animiert) Hip-Hop, Schranz oder eben „Tom Jones“ aufzulegen. Logisch? Logisch.

Siehe auch: In großen Clubs auflegen

Schlussüberlegungen: Auflegen? Ach so!

Wie du jetzt siehst, ist die Entscheidung nicht sonderlich schwierig zu fällen: Auf privaten Parties machst du das, was du kannst und das, was die Mehrheit hören möchte. Im Club bist du ohnehin gebunden und hast es darum noch einfacher. Easy!