Deejay Tipps für den ersten Gig

Dein erster Gig wird wahrscheinlich der wichtigste in deinem Leben sein, da sich an jenem Abend alles ändern kann.

Du könntest schon beim ersten Mal Auflegen entdeckt werden, du könntest ausgebuht werden, du könntest einen Nervenzusammenbruch erleiden oder spüren, dass DJ-ing doch nichts für dich ist. Es kann viel passieren und beim ersten Gig ist es umso wichtiger, dass du auf deinen Job gut vorbereitet bist!

Equipment & technische Aspekte

Hast du dich über die technischen Besonderheiten des betreffenden Clubs informiert? Welche DJ Ausrüstung musst du selber mitbringen, welche Geräte werden dir für die Dauer des ersten Gigs zur Verfügung gestellt? Weißt du, wer bei (technischen) Problemen dein Ansprechpartner ist? Wie lange soll dein Auftritt dauern, wie viele Minuten muss dein Set durchhalten?

Diese Fragen solltest du unbedingt vor dem Auftritt klären, denn wer um 01:00 Uhr zum Mischpult schreitet und seine eigenen Kopfhörer vergessen hat, wird wahrscheinlich in dieser Nacht den negativen Höhepunkt der noch jungen Karriere erleben (und nie wieder einen Gig bekommen).

Wenn du bereits losgelegt hast: Wird dein Set halten? Wirst du fähig sein, trotz deines Plans dynamisch auf die Wünsche des Publikums einzugehen? Auch dieser Aspekt ist sehr wichtig, denn eine Spielzeit von 1h bedeutet nicht, dass du eine Stunde lang dein „Ding durchziehst“, sondern die Kommunikation mit deinen Zuhörern im Club!

Style, Stil und Sex-Appeal

Die von mir so bezeichnete Drei-S-Regel beinhaltet deinen persönlichen Style, den Stil deiner Musik und wiederum deinen Sex-Appeal – wobei der letztere Aspekt womöglich für DJanes wichtiger sein könnte als für männliche Deejays. Nennen wir den dritten Begriff einfach Social-Appeal ;-)

  • Dein Style bestimmt deinen visuellen Auftritt und ist wahrscheinlich die wichtigste Komponente für einen seriösen ersten Eindruck. Natürlich gilt das nicht, wenn es im Club tatsächlich absolut dunkel ist (das kommt selten vor, denn die Menschen wollen andere sehen und selber gesehen werden) oder sich der DJ-Bereich außerhalb der Sichtweite des Publikums befindet (auch schlecht, weil das Publikum so keine Wünsche äußern kann).
  • Der Stil deiner Musik wird in den meisten Fällen vom „Motto der Party“ bestimmt. In einem House-Club legst du besser keinen Hiphop auf und im Techno-Schuppen besser kein R’n’B. Eigentlich ziemlich einfach, diese Regeln. (Tipp: Wie viele Genres verträgt dein Mix?)
  • Dein Sex- oder Social-Appeal bestimmt deine Wirkung auf das Publikum (und die aufgelegte Musik). Allerdings ist das ein ziemlich esoterischer Bereich des DJ-ings und für absolute Einsteiger eher irrelevant. Du kannst dir jedoch sicher sein, dass deine sogenannte „Aura“ sehr viel mit deiner zukünftigen Karriere zu tun hat.

Das Publikum und du

Der eindeutig wichtigste Faktor für einen erfolgreichen ersten Gig ist deine Kommunikation mit dem Publikum. Wenn du es schaffst, die Menschen mit deinem Set zum Tanzen zu bewegen, dann machst du alle glücklich.

Dich selber, weil du merkst, dass du es „drauf hast“, das Publikum, weil es zum Tanzen in den Club gekommen ist und zuletzt den Clubbesitzer, der sich darüber freut, dass das Publikum nach einer Tanzeinlage fröhlich zur Bar / Theke geht und fleißig Geld ausgibt.

Diese Kommunikation mit dem Publikum ist beispielsweise eine Fähigkeit, die dir leider keine DJ Schule beibringen kann. Manche Menschen haben ein Talent dafür (der Deejay, den ich in meinem DJ Ratgeber als Negativbeispiel erwähne, hat das nicht) und andere müssen diese Fähigkeit durch Übung lernen.

Sicher ist jedoch, dass diejenigen Deejays, die diese Fähigkeit nicht erlernen, auf der Strecke bleiben.

Rechtliche Aspekte des Auflegens

Rechtlich gesehen gibt es nur zwei Dinge, die du vor deinem ersten Gig abklären musst:

  • Wenn du mit deinem Job (DJ-ing) eine Gewinnabsicht hast, dann musst du früher oder später ein Gewerbe anmelden und natürlich Steuern zahlen. Zu Beginn deiner Karriere ist das jedoch nicht allzu wichtig, weil es mittlerweile leider in Mode gekommen ist, Newcomer Deejays für ihre ersten Auftritte erst garnicht zu bezahlen.
  • Außerdem ist es äußerst wichtig, dass du keine Musik auflegst, an denen du keine Rechte besitzt. Falls das nämlich rauskommt, dann sitzt nicht nur du in der Tinte, sondern auch derjenige, der dich für den betreffenden Gig engagiert hat! Also: Keine illegalen Downloads.

Hoffentlich waren meine Denkanstöße hilfreich – wenn du deine Meinung dazu sagen möchtest, dann kannst du das gern per Kommentar tun. Auch ein persönlicher Erfahrungsbericht vom ersten Gig ist hier ausdrücklich willkommen!